Wie schütze ich mein Kind gegen Cybermobbing?

10% aller Schüler werden im Laufe ihrer Schulzeit Opfer von Mobbing. Die Opfer leiden stark unter Verleumdungen und Beschimpfungen. Durch den Einzug der sozialen Netzwerke in den Alltag der Kinder wird das Problem größer. Cybermobbing ist eine Form von Mobbing in sozialen Netzwerken.

Unter Mobbing in der Schule versteht man Hänseleien oder auch Gewalt im Klassenzimmer und auf dem Schulhof durch andere Schüler. Betroffene Schüler durchleiden oft die Hölle. Sie haben Angst in die Schule zu gehen und ziehen sich immer mehr zurück. Cybermobbing dagegen sind Anfeindungen, Diffamierungen und Beleidigungen in sozialen Netzwerken im Internet. Cybermobbing bedeutet also meistens die Fortsetzung von Mobbing in sozialen Medien. Cybermobbing ist für Kinder oft noch schlimmer, da die Anfeindungen nach der Schule nicht aufhören, sondern auch zu Hause und in der Freizeit weitergehen. Cybermobbing ist eine sehr brutale und entwürdigende Art des Mobbings, denn Beschimpfungen und Beleidigungen sind für ein großes Publikum sichtbar.

Entwürdigende Fotos und Videos der Opfer können an viele Absender verschickt werden und sind dann für die Betroffenen nicht mehr löschbar. Opfer von Cybermobbing kann jeder werden. Täter haben oft das Gefühl sich etwas beweisen zu müssen. Sie suchen Anerkennung und lieben es ihre Macht auszuspielen, indem sie Opfer bloßstellen oder sie handeln aus Neid und Missgunst. Sogar Langeweile kann ein Grund sein, entwürdigende Fotos oder Diffamierungen zu verbreiten. Die Anonymität des Internets erleichtert den Tätern ihr Spiel. Die Hemmschwelle ist außerdem bei dieser Art von Mobbing besonders niedrig, da die Täter nicht mit der unmittelbaren Reaktion des Opfers konfrontiert sind. Ein Mausklick genügt schon, um ein kompromittierendes Foto weiterzuleiten.

Auswirkungen von Cybermobbing

Mobbing in der Schüle kann gravierende Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit eines Kindes haben. Von Mobbing betroffene Schüler leiden unter Minderwertigkeitskomplexen, fühlen sich weniger wert. Sie leiden unter Angstzuständen. Auch Schlafstörungen und Albträume können Folgen von Mobbing sein. Meistens wollen Kinder aus Scham nicht darüber sprechen, was ihnen angetan wird. Sie ziehen sich immer mehr zurück und verlieren die Lust an der Schule und auch am Leben. Depressionen sind häufig die Folge. In extremen Fällen fühlen sich Kinder mit ihren Sorgen so alleine und sehen ihre Situation als so ausweglos, dass sie sich das Leben nehmen. Menschen, die während ihrer Kindheit unter Ausgrenzung, Hänseleien, Gewalt und Demütigungen durch andere Kinder gelitten haben, leiden häufig noch im Erwachsenenalter unter den Erfahrungen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Eltern und Lehrer sensibilisiert sind und auf Alarmzeichen reagieren.

Wie kann ich mein Kind schützen?

Die Verantwortung des Lehrers ist es, in der Klasse ein Klima des Vertrauens zu schaffen und den Schülern das Gefühl zu geben, mit Problemen jederzeit zu ihnen kommen zu können. In der Klasse sollten Lehrer Probleme wie Mobbing und den richtigen Umgang mit sozialen Medien ansprechen. Seminare und Projekte gegen Gewalt sind wichtig.

Eltern sollten auf Alarmsignale achten und Kindern immer das Gefühl geben, dass sie bei Problemen zu ihnen kommen können. Nehmen die schulischen Leistungen Ihres Kindes ab oder lässt Ihr Kind sich Ausreden einfallen, um nicht in die Schule zu müssen, so kann das ein Anzeichen dafür sein, dass es von anderen Schülern gemobbt wird.

Wenn Ihr Kind sich immer mehr zurückzieht und unter Lustlosigkeit und Schlafproblemen leidet, dann sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Kind suchen. Echten Schutz vor Cybermobbing gibt es leider nicht, aber es ist wichtig Ihre Kinder auf die Gefahren und Risiken des Internets hinweisen. Besonders wichtig ein gutes Vertrauensverhältnis zu Ihren Kindern zu schaffen und den Kindern das Gefühl zu geben, mit Problemen immer zu Ihnen kommen zu können.

Macht man Kindern Vorwürfe, dass sie soziale Netzwerke benutzen und oder verbietet man ihnen den Umgang mit sozialen Medien gar, dann erreicht man nur, dass Ihr Kind sich Ihnen nicht mehr anvertraut. Kinder stehen unter einem gewissen sozialen Druck soziale Medien zu benutzen, sonst riskieren sie ausgeschlossen zu werden. Außerdem können auch unabhängig vom eigenen Internetverhalten Inhalte über betroffene Personen verbreitet werden. Verbote helfen hier also nicht weiter.
Allerdings sollten Sie versuchen stets genau über die Internetaktivitäten Ihres Kindes informiert zu sein. Erklären sie Ihrem Kind, dass private Unterhaltungen und Fotos teilweise für ein breites Publikum sichtbar gemacht werden können und auch ohne die eigene Zustimmung verbreitet werden können.

Wenn Ihr Kind Opfer von Cybermobbing geworden ist, braucht es Ihre ganze Unterstützung. Vorwürfe wären nun der falsche Weg. Sie sollten nun schnellstmöglich die Schule informieren, damit die Lehrer mit den Tätern sprechen können. Oft ist auch ein Schulwechsel sinnvoll. Betreiber von sozialen Netzwerken können angeschrieben werden, damit entsprechende Texte oder Fotos gelöscht werden. In besonders schlimmen Fällen macht es auch Sinn die Polizei einzuschalten. Wichtig ist nun auf jeden Fall, dass Ihr Kind psychologische Hilfe erhält, um das Trauma zu verarbeiten.

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