Kommunikation in der Partnerschaft

Viele Beziehungen scheitern nicht an fehlender Liebe, sondern an mangelnder Kommunikation. Bestimmte Punkte werden einfach nicht angesprochen, vieles für sich behalten. Was am Ende oft zu einer emotionalen Explosion führen kann. Doch wieso kann nicht offen benannt werden, was stört?

Hat man Angst vor nicht vorhandenem Verständnis des anderen? Oder möchte man den anderen einfach nicht kritisieren und somit vielleicht auch verletzen? Wenn man sich vorher überlegt wie man das Gespräch führen möchte und versucht sich in die Lage des Partners oder der Partnerin hineinzuversetzen kann dies schon viele Probleme vermeiden.

Alte Mann-Frau- Klischees überwinden

Die problematische Kommunikation wird oft auf eine Mann-und-Frau-Ebene heruntergebrochen. Durch die geschlechtlichen Unterschiede kommt es dazu, dass viele Gespräche zu Missverständnissen führen würden. Doch auch in homosexuellen Beziehungen ergibt sich ein ähnliches Bild. So werden aber vermehrt in einer heterosexuellen Beziehung die Partnerrollen immer noch intuitiv stärker geschlechtlichen Stereotypen zugeordnet. So kommt auch denn das bekannte Ergebnis zustande, dass Frauen immer reden wollen und Männer lieber schweigen. Kommunikation ist eine Gender-Debatte.

Doch ist eine wirkungsvolle Kommunikation unabdingbar für den Erhalt einer Beziehung- unabhängig von dem Geschlecht. Manchmal kann auch eine Partnerberatung sinnvoll sein, so kann man sich einen ersten Rat holen, um eine bestimmte vielleicht schwierige Situation zu lösen. Niemandem sonst als unserem PartnerIn möchten wir doch unser Intimstes offenbaren und uns anvertrauen. So bleibt nur der Weg in die Offensive. Jedoch sollte man sich auch überlegen, wie man sich selber fühlen würde, wenn der Partner einem die Punkte, die man selber ansprechen möchte ins Gesicht sagen würde. Feingefühl ist hier definitiv sehr wichtig.

Kein Weg führt daran vorbei in die Offensive zu gehen

Wir Menschen sind oftmals konfliktscheu und machen jedem etwas vor, wie unsere Gefühlslage aktuell ist -selbst unseren Partnern. Peinlich ist vor allem, wenn entlarvt wird, dass man einander nicht zugehört hat. Deswegen muss man sich Zeit dafür nehmen einander richtig zuzuhören. Wichtig ist auch den Partner ausreden zu lassen und nicht direkt auf jede Aussage einzugehen, auch wenn man womöglich eine andere Sicht auf die Dinge hat. Man sollte hier also nicht erwarten, dass der Partner alles immer genau so sieht und empfindet wie man es selbst tut. Gerade diese Unterschiedlichkeiten lassen eine Beziehung oftmals nicht langweilig werden und ermöglichen es beiden Parteien eine neue Sichtweise auf Dinge zu erhalten und neues auszuprobieren. Gerade der Austausch lässt einen auch nicht in einem bornierten Zustand verharren. Gezielte Nachfragen in einer Unterhaltung sind ebenso unabdingbar für einen Dialog und den Fortlauf und das Verständnis eines Gesprächs. Nur wer direkt fragt, kann Missverständnisse vorausschauend abwenden.

Positive und alltägliche Rückmeldungen können ebenso abhelfen ein vertrauensvolles und entspanntes Verhältnis innerhalb der Beziehung zu schaffen. Ein Bedanken für Gesten und Aufmerksamkeiten führt zu einem gehaltvollen Miteinander.

Es sollte jedoch aufgepasst werden, dass Redebeiträge nicht zu Monologen verkommen. Viel zu viele Menschen reden unstrukturiert darauf los und viele verstecken sich dahinter mit einfachem Zunicken während eines Gesprächs. Hier muss sich derjenige auch einmal zurücknehmen und lernen den anderen ausreden zu lassen ohne Druck auszuüben. Wer immerzu fordernd dem anderen keine Zeit gibt, wird das Ende der Beziehung mehr und mehr vorantreiben. Dabei sollten auch konkrete Schuldzuweisungen und Vorwürfe vermieden werden. Wer zu negativ geladen in ein Gespräch geht, kann die Situation nur verschlimmern. Dabei sollten natürlich Probleme angesprochen werden, aber auch keine direkten Lösungsverschläge in der Form präsentiert werden, dass eine Diskussion sich fast schon erübrigt hat. Ein gemeinsames Erarbeiten und Analysieren ist hier gefragt.

Wenn die Fronten schon verhärtet sind, ist es enorm wichtig, dass keine alten Geschichten noch einmal aufkommen. Denn dies ist Vergangenheit und kann sowieso nicht mehr rückgängig gemacht werden. Wer nie verzeihen kann, wird es schwer haben über den ersten Beziehungsstatus hinauszukommen.

Diese Beschreibungen und Anmerkungen sind natürlich kein Garantieschein und müssen in der Praxis erprobt werden. Man muss sich immer wieder aufs Neue darauf besinnen, denn nur allzu gerne verfällt man in alte Muster. Doch wie immer gilt: das Erkennen ist der erste Schritt in die richtige Richtung!

Kommunikation heißt auch zuhören

Viele denken bei dem Wort „Kommunikation“ nur ans sprechen. Jedoch gehört zu einer erfolgreichen Kommunikation auch, dass man dem Anderen zuhört und versucht seine Sichtweise zu verstehen. Kommunikation funktioniert am besten wenn beide versuchen den anderen zu verstehen. Versuchen Sie sich so präzise wie möglich auszudrücken. Fragen Sie auch ruhig nochmal nach wenn Sie etwas nicht verstehen. Interesse und aktives Zuhören zeigen Ihrem Partner, dass Sie ihn respektieren und sich für das Gespräch interessieren. Außerdem zeigt es, dass Sie wirklich an der Beziehung arbeiten möchten und Ihnen diese wichtig ist.

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