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Ist es noch Liebe? Wenn die Ehe zu Gewohnheit wird

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streitendes paar
© olly18, depositphotos.com

Es gibt einen alten Schlager mit dem Titel „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ und dies ist sicherlich zutreffend. Es gibt kein Gefühl das öfter beschrieben und besungen wurde. Doch ist es für viele immer noch ein Rätsel. Man verliebt sich und viele heiraten auch aus Liebe.

Umso länger man jedoch zusammen ist, umso schneller verfliegen sich dann die Schmetterlinge im Bauch, die Aufregung ist nicht mehr so groß, wenn man sich nach der Arbeit zuhause wieder findet vor allem verlagern sich dann die Prioritäten, wenn die Kinder erst mal da sind. Es wäre falsch zu sagen, dass es keine Liebe mehr gibt, nachdem man einige Jahre bereits miteinander verbracht hat. Auf jeden Fall stellt sich jedoch eine Gewohnheit ein. So wie die Rituale im Alltag, so werden manche Dinge zu Ritualen in der Partnerschaft. Man wickelt einiges schon fast automatisch ab. Ist es jedoch dann nur noch Gewohnheit und ist die Liebe dann schon ganz weg?

Was ist Liebe?

Es gibt wohl keine schwerere Frage als das. Romantisch betrachtet ist es das Gefühl, das zwei füreinander hegen, wenn sie glauben zueinander zu passen. Physisch gesehen ist es ein chemischer Vorgang in unseren Körpern, wenn die Hormone die Kontrolle übernehmen. Die Natur hat diesen chemischen Vorgang eingerichtet, um den Fortbestand der Menschheit zu gewährleisten. Mit der Evolution jedoch hat sich da ein bisschen was geändert. Der reine sexuelle Trieb hat noch eine zusätzliche Komponente erhalten: eine Konvention.

Durch Jahrhunderte hindurch hat der Mensch aus meist den Besitz betreffenden Gründen die monogame Ehe gefördert. Somit kam zum Balzspiel des Menschen, der Attraktion, der Zuneigung, dem Kribbeln im Bauch auch noch eine Verhaltensregel. Ein Paar soll bis zu seinem Tode mit einem Partner bleiben, lautet die christliche Regel. Der Mensch nimmt solche Konventionen in seinem Lebensstil auf und sie werden zu ganz normalen Verhaltensmustern. Der eingepflanzte Sinn von richtig und falsch deutet uns zudem, dass man manches nicht tun sollte, weil es nicht rechtens ist. Dazu gehört auf jeden Fall ein häufiger Partnerwechsel. Was das noch mit der Liebe zu tun hat? Mit der Liebe, wie wir sie heute empfinden einiges.

Der Alltag bringt Langeweile in die Ehe

Betrachtet man den Verlauf in einer Partnerschaft, stellt sich nach einer gewissen Zeit der Alltag ein und das anfängliche Verlangen wird zu einer regelmäßigen Übung. Wenn Kinder da sind, konzentriert sich die Liebe der Eltern auf die Kinder. Es entwickelt sich ein gemeinsames Gefühl der Zusammengehörigkeit, das jedoch in eine Routine verläuft. Der Alltag bringt einen geregelten Tagesablauf mit sich. Die Arbeit, der Abend die Wochenenden werden meist vorgeplant und es gibt nicht sehr viel Platz für Überraschungen. Das spiegelt sich natürlich auch in der Beziehung wieder. Langeweile ist das Ergebnis von Routinen, in denen es keine Spontaneität mehr gibt. In solchen Fällen kommt es oft dazu, dass man die Ehe nur mehr als Gewohnheit sieht.

Man ist es gewohnt, in der Früh neben dem Partner aufzuwachen, mit ihm zu Frühstücken und dann seines Weges zu gehen bis zum Abend, wenn die gemeinsame Zeit nach einem bestimmten Muster abläuft. Wenn es durch eine unvorhergesehene Aktion zu einer Änderung dieses Ablaufes kommt, fühlt man sich verunsichert und manchmal auch aus der Bahn geworfen. Ob dieses Gefühl mit der Liebe gleichzusetzen ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Denn es gibt nach wie vor Ehen, in denen die Partner auch nach Jahren noch keine Langeweile sondern Zuneigung verspüren.

Wie kann man die Liebe erhalten?

Für die Liebe braucht es zwei. Wenn die Voraussetzungen stimmen, kann man auch verhindern, dass nur die Gewohnheit die Ehe noch zusammenhält. Eine Voraussetzung dafür ist, dass man aus Liebe geheiratet hat. Eine weitere ist die, dass nicht nur die körperliche Anziehung eine Rolle spielt. Wenn sich zwei Menschen verstehen, können sie viele Probleme leichter überwinden und damit die Basis schaffen, für eine erfolgreiche Partnerschaft, in der die Zuneigung noch immer so groß ist, dass man es nach wie vor Liebe nennen kann. Zu einer solchen Ehe gehört Vertrauen, Zuneigung und Respekt für den anderen. Fehlt nur eines davon, hat die Beziehung bereits einen Knacks.

Wenn man die Liebe und die Ehe erhalten möchte, muss man sich auch bemühen. Nur allzu schnell holt einen der Alltag ein. Es kommt zu Problemen, mit den Kindern, mit der Arbeit und auch in anderen Bereichen des Lebens. Wenn man in solchen Fällen zusammenhält, bleibt immer ein Funken der anfänglichen Verliebtheit erhalten und keine Gewohnheit der Welt kann dies zerstören. Wenn man die Lösung der Probleme miteinander bespricht, anstatt sich gegenseitig Schuld zuzuweisen, hat man einen riesigen Schritt in die richtige Richtung getan. Wichtig ist es auch, die körperliche Liebe aufrecht zu erhalten. Und vor allem mit kleinen angenehmen Überraschungen den Partner aus der Routine zu reißen,

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