Heiratsantrag – Ist das wirklich Männersache?

Obwohl es bereits sehr viele Paare gibt, die die traditionelle Ehe nicht mehr eingehen wollen, steht die Mehrheit nach wie vor dafür. Die romantische Zeit der Hochzeitplanung, das Aussuchen des Hochzeitskleides, des gemeinsamen Liedes und ein perfekter Hochzeitsort gehören zu den schönsten Träumen so mancher jungen Frau. Und doch stellt sich die Frage, ob der Heiratsantrag wirklich Männersache ist, oder sich da auch etwas geändert hat.

Auf den Spuren des Heiratsantrags

Der Heiratsantrag leitet sich von der alten Tradition des Verlöbnisses und der Heirat ab. Dies hat seine Ursprünge noch in der jüdischen Tradition, in der zunächst einmal ein Heiratsversprechen abgegeben wurde und nach einer entsprechenden Zeit, manchmal ein Jahr oder länger, die Heirat selbst vollzogen wurde. Auch heute wird dieser Brauch in manchen Ländern noch gepflegt. Auf Zypern beispielsweise wird die Verlobung wie eine Hochzeit gefeiert. Vollzogen wird dadurch die Heirat jedoch noch nicht. Zugrunde liegen arrangierte Ehen, die von den Eltern besprochen wurden. Der Heiratsantrag wurde somit nicht von den Männern selbst gestellt, die oft noch Jünglinge waren, vielmehr wurde das Eheversprechen von den Eltern abgegeben.

Erst im Mittelalter wurden das Ehegelöbnis und die Heirat zusammengelegt. Damit erhielt der Heiratsantrag eine neue Bedeutung. Der Mann buhlte um die Gunst seiner Geliebten und arrangierte Ehen kamen nur noch in den Kreisen des Adels vor. Der Antrag wurde damals vom starken Geschlecht gemacht. In der Regel hat der Mann bei der Familie um die Hand der Tochter angehalten, was heutzutage noch immer Brauch in manchen Kulturen ist, und falls man den Segen der Familie erhalten hat, wurde die Hochzeitsfeier organisiert.

Der Heiratsantrag heute

In der westlich orientierten Welt war es bis in die 50-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts noch immer die Regel, dass der Mann um die Hand der Frau anhält. Es gehörte nicht zum guten Benehmen, dass die Frau den ersten Schritt wagte. Erst im Laufe der 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts haben die Frauen begonnen selbst ihre Zukunft und ihr Glück in die Hand zu nehmen. Nach wie vor ist es eine schöne Geste, wenn ein Mann sich eine besonders romantische Weise einfallen lässt, um einen Heiratsantrag zu machen. Ein zauberhafter Moment zu zweit in einem netten Restaurant, oder in einer anderen Umgebung, die eine besondere Bedeutung für die zwei hat, sind nach wie vor die beliebtesten Weisen. Vor allem das traditionellste, wenn der Mann auf dem Boden kniet und der Frau einen Ring entgegen hält, wird als besonders romantisch empfunden. Infolge wird gerne der Brauch des weißen Hochzeitskleides und einer kirchlichen Hochzeit in Anspruch genommen.

Und doch sagen die Frauen immer öfter den ersten Schritt. Sie sind es immer öfter, ein Leben zu zweit nein legen und vorschlagen eine traditionelle Ehe einzugehen. Auch wenn eine Lebensgemeinschaft ohne drauf Papier bereits von vielen Weiber von beiden Geschlecht akzeptiert wird, ist meistens die Frauen, gerne eine offizielle Drau Bestätigung haben wollen. So ist es keine Seltenheit, nach einer entsprechenden Partnerschaft die Frauen als erste die Initiative ergreifen.

Emanzipation auch beim Heiratsantrag

So wie sich die Frauen auf fast allen Feldern der heutigen Gesellschaft emanzipiert haben ist es kein schlechtes Benehmen, wenn Sie die Initiative auch in der Partnerschaft ergreifen. Wird von der breiten Gesellschaft akzeptiert, dass die Frau den ersten Schritt wagt. Auch die Männer sehen es nicht mehr als Beleidigung oder schlechtes Benehmen an, wenn die Frau wagen sollte, den Wunsch einer gemeinsamen Zukunft zu äußern.

So wie auch bei vielen anderen Dingen, die beide Partner angehen, ist es beim Heiratsantrag nicht anders. Ob bei der Kindererziehung, bei der Auswahl von Schulen, von Wohnort oder Wohnungseinrichtung oder bei anderen Angelegenheiten, die Frau gehört nicht mehr an die zweite Stelle, vielmehr ist sie heute ein aktiver Teil in der Gesellschaft und in der Partnerschaft. Die Zeiten sind vorbei, die Frau kein Einspruchsrecht hatte. Somit ist es eine logische Folge, auch in der Partnerschaft die Frau mitreden darf und auch Initiative zeigen kann.

Romantik oder Bodenständigkeit

Nun liegt es bei der Frau selbst oder beim Mann, ob er oder sie den traditionellen weg beim Heiratsantrag wählen möchte. Wenn zwei Menschen eine Zeit miteinander verbringen, lernen Sie sich gegenseitig kennen und können bereits nachvollziehen, welchen Weg die beiden gemeinsam beschreiten möchten. Moderne Pärchen sind in allen Dingen auch in der Partnerschaft gleichberechtigt, haben auch unterschiedliche Ansichten zu manchen Dingen, was keine Störung darstellt. Somit ist es jedem freigestellt, ob gerade er in der Partnerschaft den ersten Schritt wagt und den Wunsch seiner Zukunft darlegen möchte. Schlussendlich bestimmt das Ziel den Weg und falls der Heiratsantrag zu einer erfolgreichen Partnerschaft führt, ist es vollkommen egal, wer den Heiratsantrag gestellt hat.

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